Ariendorfer in Einzelurkunden

Ariendorfer in Einzelurkunden

Ariendorfer in Ungnade:
Die Klosterschädigung von 1270

Eine Urkunde des Prämonstratenserklosters Rommersdorf vom 11. September 1270 berichtet von erheblichen wirtschaftlichen Schäden, die dem Kloster in den vorangegangenen acht Jahren zugefügt wurden. Insgesamt belief sich der Schaden durch Abgaben, Bedrückungen, Erpressungen und Viehdiebstahl auf 1456 Mark.

Beteiligung aus Ariendorf und Arenfels

Unter den Verursachern des Schadens werden namentlich Theoderich, Jech und Wigand von „Argindorph“ genannt, die das Kloster jeweils um 3 Mark schädigten. Auch Gerlach von Arenfels (Isenburg) war mit einer Summe von 20 Mark beteiligt. Die Bezeichnung „von Argindorph“ (Ariendorf) bedeutet hier nicht, dass die Genannten zum Adel gehörten, sondern kennzeichnete ihren Wohnort, da Familiennamen noch unüblich waren.

Hintergrund der Schädigung

Es wird angenommen, dass die Ariendorfer Täter die Hönninger Niederlassungen des Klosters Rommersdorf schädigten. Das Kloster besaß seit 1204 Güter in Hönningen, darunter um 1270 zwei Höfe: den bekannten Sions- oder Mönchhof und einen weiteren, dessen Lage unbekannt ist. Die Missetäter könnten nach dem Motto „Was dem großen Herrn recht ist, das kann uns billig sein“ gehandelt haben, in Anlehnung an das Verhalten von Gerlach von Arenfels.

Ariendorfer Zeuge in Urkunde des Deutschen Ritterordens (1281)

Im Jahr 1281 wird ein weiterer Bewohner Ariendorfs, Arnold von Argendorf, in einer Urkunde der Hönninger Niederlassung des Deutschen Ritterordens als Zeuge erwähnt.

Weinbergsverkauf durch Hermann „Münich“ von Ariendorf (1306)

Am 26. Mai 1306 verkauften Hermann, genannt Münich von Ariendorf (Argendorf), und seine Ehefrau Beatrix zwei Weinberge bei Dattenberg an den Dechanten Rutger (von Hammerstein) und das Kapitel von St. Aposteln in Köln. Der Verkaufspreis betrug 15,50 Mark.

Die Familie „von Argendorf“: Gerhard und sein Sohn Dederich

Zwei Urkunden aus den Jahren 1326 und 1357 geben Einblick in das Leben von Gerhard von Argendorf und seinem Sohn Dederich, die trotz ihres Namenszusatzes „von Argendorf“ nicht dem Adel angehörten, aber offenbar wohlhabend und angesehen waren.

Gerhard von Argendorf und seine Besitzverhältnisse (1326)

Am 30. August 1326 regelte Gerhard von Argendorf in einer Urkunde die Witwenversorgung für seine Gemahlin Gretin (Margarethe). Er stattete sie mit Gütern aus, die er nach dem Tod seiner ersten Frau Paze (Beatrix) erworben hatte. Dazu gehörten zwei Weinberge, die dem trierischen St. Simeonsstift Abgaben leisten mussten. Die Präsenz angesehener Zeugen, wie Herr Gerhard von Hammerstein (Komtur des Johanniterhauses in Hönningen) und Dietrich von Braunsberg (Ritter), deutet auf Gerhards sozialen Status hin.

Beatrix, Gerhards erste Frau, stammte vermutlich aus dem einflussreichen Hammersteiner Geschlecht. Durch diese Verbindung erlangte Gerhard ein vom Reich vergebenes Burglehen in Hammerstein, was seinen gehobenen Stand unterstreicht.

Dederich von Argendorf und die Rückgabe des Reichslehens (1357)

Gerhards Sohn, Dederich von Argendorf, blieb offenbar kinderlos. Eine deutsch verfasste Urkunde vom 12. November 1357 belegt, dass Dederich und seine Ehefrau Cune Reutze in einer gemeinsamen Erklärung das Reichslehen in Ober- und Niederhammerstein an Burggraf Johann zurückgaben.

Das Siegel Dederichs zeigt ein Wappen mit zwei Pfählen, einem Stern dazwischen und einem Leoparden im Schildkopf, mit der Umschrift: „DIDERICH DE ARGENDORF“. Ob Dederich selbst eine Burg in Ariendorf bewohnte, ist nicht bekannt.