Ariendorf – 1828 bis heute

Ariendorf – 1828 bis heute

Entwicklung Ariendorfs (1828-Heute):
Eine Chronik wichtiger Ereignisse

Die jüngere Geschichte Ariendorfs, von 1828 bis heute, ist geprägt von baulichen Veränderungen, dem Ausbau der Infrastruktur und einer bedeutenden Umgemeindung.

Bauliche und infrastrukturelle Entwicklung

Die Burg Ariendorf, 1909 von Gräfin Ferdinande Westerholt erworben und umgebaut, wurde 1960 an Heinrich Lohmann verkauft und 1965 als Hotel „Arienburg“ eröffnet. Die Schulentwicklung begann 1828 im Backhaus, führte über ein neues Schulhaus 1843 zu einem weiteren Neubau 1911, der noch heute genutzt wird. Trotz Erweiterungen mussten Schüler ab 1938 und erneut ab 1964 wegen Platz- und Lehrermangels nach (Bad) Hönningen ausweichen.

Die Elektrifizierung Ariendorfs begann zwischen 1913 und 1917. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Ort 1953/54 durch den Bau einer neuen Kirche maßgeblich erweitert, die 1957 eingeweiht wurde. Projekte wie der Bau eines Wasser-Hochbehälters (1959-60) und eines Heimathauses (1960) verbesserten die Lebensqualität. Auch die Kanalisierung des Ariendorfer Bachs (1947-48) und die Verlegung der Provinzialstraße (B42) in den Jahren 1934-35 trugen zur Modernisierung bei.

Kriegszeiten und Hochwasser

Ariendorf erlebte im Ersten Weltkrieg den Verlust von 17 Bürgern, denen 1920 eine Gedenktafel und 1922 ein Denkmal gewidmet wurden. Auch der Zweite Weltkrieg hinterließ Schäden durch Luftangriffe (Pfingsten 1944, Oktober 1944, Januar 1945), bei denen Häuser zerstört und beschädigt wurden. Glücklicherweise wurde der Ort im März 1945 nicht zum Verteidigungsbollwerk ausgebaut, was größere Zerstörungen verhinderte, als die Amerikaner den Ort besetzten. Trotzdem kehrten 28 Bürger aus dem Zweiten Weltkrieg nicht zurück.

Wiederholt wurde Ariendorf von Rhein-Hochwasser heimgesucht: 1882 und erneut zu Silvester 1925/26, als das Wasser noch höher stand.

Die Umgemeindung 1967: Ein langersehnter Wunsch

Das bedeutendste Ereignis war die Umgemeindung des zu Leubsdorf gehörenden Ortsteils von Ariendorf nach Bad Hönningen, ein lang gehegter Wunsch der Bevölkerung, der sich über 104 Jahre hinzog. Erste Bestrebungen dazu gab es bereits 1847. Trotz wiederholter Anläufe und Rückschläge, auch wegen Finanzierungsproblemen und des Zweiten Weltkriegs, griff der Bürgerverein Ariendorf die Angelegenheit 1964 erneut auf.

Nach intensiven Verhandlungen und unter der Leitung von Landrat Oster einigten sich die beteiligten Gemeinden am 3. Juni 1966 auf die Umgemeindung, wobei Bad Hönningen eine Abfindung von 60.000 DM an Leubsdorf zahlte. Die endgültige Vollziehung erfolgte am 1. Januar 1967, was mit einem feierlichen Hochamt und einer festlichen Veranstaltung gewürdigt wurde. Die Umgemeindung wurde als Sieg des bürgerlichen Zusammenhalts gefeiert.

Demografisches und weitere Fakten

Im Jahr 1914 hatte Ariendorf 240, 2024 insgesamt 380 Einwohner.
Eine römische Münze aus dem Jahr 58 n. Chr. wurde 1958 bei Bauarbeiten gefunden. Der Ort galt zeitweise als das kinderreichste Dorf am Rhein und hatte in den 1920er Jahren mit Wohnungsnot zu kämpfen.

In der vorstehend aufgezeichneten Chronik des Ortes Ariendorf können
leider nicht alle Einzelheiten aufgeführt werden. Sie soll jedoch der Nachwelt zeigen, dass in einem kleinen Ort eine Geschichte entstehen kann, die sehr interessant sein dürfte.